Praxis für Physiotherapie
Birgit Prowaznik
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Gesundheitsnachrichten

Rückengesund von Anfang an

So tragen Sie Ihr Baby richtig

Endlich das Baby in den Armen halten – ein unbeschreibliches Gefühl. Doch schon bald spüren viele Eltern die körperliche Belastung: Das ständige Heben und Tragen beansprucht Muskeln und Gelenke. Verspannungen im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich lassen sich allerdings mit der richtigen Tragehilfe vermeiden. Dr. Dieter Breithecker, Gesundheits- und Bewegungswissenschaftler und Experte der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. erklärt, wie ergonomisches Tragen auch die gesunde Entwicklung des Kindes fördert. Die AGR engagiert sich seit 30 Jahren für die Rückengesundheit. Der Verein zertifiziert nach umfassender Prüfung durch eine unabhängige Fachkommission besonders rückenfreundliche Produkte mit dem AGR-Gütesiegel, unter anderem Baby- und Hüftsitztragen.

Eltern haben alle Hände voll zu tun – Wäsche waschen, Staubsaugen, Kochen und das alles mit dem Nachwuchs auf dem Arm. Die Belastung kann schnell zu Verspannungen führen. Auch wenn das Kind anfangs nur wenige Kilos wiegt, belastet das Tragen auf dem Arm den Rücken: Die Wirbelsäule gerät aus der geraden, aufrechten Position und krümmt sich zur Seite oder nach vorn. Ergonomische Tragehilfen sind praktische Transportmittel, die nicht nur den Rücken der Tragenden schonen, sondern auch die Entwicklung des Kindes fördern.

Richtig tragen, Entwicklung fördern

„Babys sind Traglinge“, sagt Dieter Breithecker. „Sie haben ein natürliches Bedürfnis nach ständigem Körperkontakt und Geborgenheit. Richtig getragen unterstützt das nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kind.“ Die Haltung des Kindes ist auch für eine gesunde Entwicklung von Hüfte und Wirbelsäule entscheidend: „Die sogenannte Anhock-Spreiz-Stellung sorgt für eine physiologisch korrekte Ausrichtung der Hüftgelenke und vermeidet das Risiko für eine Hüftdysplasie.“, erklärt der Rückenexperte. Der Hüftkopf wird so optimal in die Hüftpfanne gedrückt und kann gut nachreifen. Die Wirbelsäule des Babys richtet sich im Laufe der Entwicklung immer weiter zur doppelten S-Form auf und bildet eine Einheit mit dem Becken. Die Bandscheiben werden optimal mit Nährstoffen versorgt, die Beuge- und Streckmuskulatur kann sich gleichmäßig entwickeln. Breithecker ergänzt: „Regelmäßige Haltungswechsel sind schon für die Kleinsten wichtig. Babys erleben die Welt über Bewegung und Körperkontakt. Unterschiedliche Tragepositionen fördern ihre sensomotorische Entwicklung, indem sie Gleichgewichtssinn und Körperbewusstsein schulen.“ Babys und Kleinkinder sollten nicht zu lange in einer festen Position verharren, um einseitige Belastungen zu vermeiden.

Die richtige Tragehilfe – Komfort für Eltern und Kind

Die Auswahl an Tragesystemen ist groß – je nach Alter, Gewicht und individuellen Bedürfnissen gibt es passende Lösungen. Neben der Positionierung des Kindes sollten Eltern auch auf den eigenen Tragekomfort achten, damit der Rücken nicht leidet.

So bieten flexible Tragetücher engen Körperkontakt, der vor allem für Neugeborene wichtig ist. Bis ins Kleinkindalter ermöglichen verschiedene Bindetechniken unterschiedliche Positionierungen und verteilen das Gewicht gleichmäßig auf die Schultern der Tragenden. Ab einem Gewicht von 3,2 kg können ergonomische Babytragen den Alltag erleichtern. Mit vorgeformten Strukturen wie gepolsterten Beinbereichen und einer verstellbaren Kopf- und Nackenstütze bieten sie dem Kind bei längeren Tragezeiten Sicherheit und Komfort. Unterschiedliche Passformen und individuell einstellbare, breite Gurte reduzieren den Druck auf den Schulterbereich der Eltern und entlasten den Rücken. „Die Tragehilfe muss sich an den Komfort des Nutzers anpassen und nicht umgekehrt“, betont der AGR-Experte. „Ist die Trage nicht richtig eingestellt oder schlecht konstruiert, kommt es schnell zu kompensierenden Fehlhaltungen, die sich über Monate hinweg im Bewegungsmuster festsetzen und chronische Beschwerden verursachen können.“ Babytragen sind vor allem für längere Tragezeiten geeignet. Bei besonders aktiven Kindern, die nur für kurze Zeit getragen werden möchten, gibt es flexiblere Lösungen.

Hüftsitze: Ergonomische Entlastung für zwischendurch

Ab einem Alter von etwa sechs Monaten wollen Kinder krabbelnd – später laufend – die Welt entdecken, suchen aber zwischendurch die Geborgenheit auf dem Arm der vertrauten Bezugspersonen. So kommt es schnell vor, dass Eltern ihre Kleinen im Minutentakt aufheben und wieder absetzen. Das kurze „auf die Hüfte nehmen“ führt zu Ausgleichshaltungen – Verspannungen sind programmiert. „Wenn Eltern ihr Kind häufig auf der Hüfte tragen, nehmen sie oft unbewusst eine ausgleichende Körperschieflage ein. Das führt auf Dauer zu muskulären Dysbalancen, die Rückenbeschwerden begünstigen“, sagt Breithecker. Ein ergonomischer Hüftsitz für kurze Tragezeiten schont den Rücken der Eltern: Mit einem breiten, gepolsterten Gurt um die Hüfte geschnallt, verteilt der feste Sitz das Gewicht des Kindes gleichmäßig und fördert eine gerade Haltung der Wirbelsäule.


Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz

Physiotherapie hilft, Risiken früh zu erkennen und zu mindern.

Zum bundesweiten Hitzeschutz-Aktionstag am 4. Juni 2025 ruft Physio Deutschland zu entschlossenem politischen Handeln auf. Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland: Denn die Zahl der Hitzetage in Deutschland nimmt immens zu – mit gravierenden Folgen für die öffentliche Gesundheit. Nach Angaben des Robert Koch Instituts (RKI) starben in den Sommern 2023 und 2024 in Deutschland jeweils etwa 3.000 Menschen hitzebedingt – viele davon wären vermeidbar gewesen. „Hitze stellt eine zunehmende gesundheitliche Herausforderung dar, die nicht unterschätzt werden darf. Insbesondere ältere, chronisch erkrankte und pflegebedürftige Menschen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt“, sagt Dr. Minettchen Herchenröder, Physiotherapeutin und Generalsekretärin von Physio Deutschland und ergänzt: „Entscheidend ist, frühzeitig auf Warnzeichen wie Kreislaufschwäche, Dehydrierung oder Mobilitätseinschränkungen zu achten – sowohl im Alltag als auch im Rahmen physiotherapeutischer Behandlungen.“ Ergänzende Angaben des RKI: Hitzebedingte Sterbefälle treten vor allem bei Personen im Alter von über 75 Jahren auf und betreffen häufig Menschen mit Demenz, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Gesundheitsfachkräfte sollten im Sommer verstärkt auf die Auswirkungen extremer Temperaturen bei gefährdeten Patient*innen achten.
„Auch Physiotherapeut*innen spielen in der heißen Jahreszeit eine besondere Rolle im präventiven Hitzeschutz, indem sie Risiken frühzeitig erkennen und gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung unterstützen können, sagt die Physiotherapeutin. Physiotherapie als präventive Kraft gegen Hitzefolgen Physiotherapie kann im Sommer gezielt dazu beitragen, hitzebedingten Gesundheitsrisiken vorzubeugen: → Durch Bewegungsprogramme, die an heißen Tagen an Temperatur, der Tageszeit und Leistungsfähigkeit angepasst werden.   
→ Durch Beratung und Anleitung zur richtigen Flüssigkeitsaufnahme und Atemtechniken bei Hitzestress.   
→ Durch gezielte Edukation und Mobilisation zur Vermeidung von Kreislaufproblemen und Thrombosen.  
→ Durch Beratung von Angehörigen und Pflegepersonal zum sicheren Umgang mit Hitze. „Wir brauchen eine stärkere Einbindung der Physiotherapie in lokale, kommunale und gesundheitspolitischen Hitzeschutzplänen und die Finanzierung präventiver Maßnahmen – nicht erst im Krankenhaus, sondern dort, wo Menschen leben und betreut werden“, sagt Dr. Minettchen Herchenröder von Physio Deutschland. Politische Forderungen: Jetzt handeln! Physio Deutschland unterstützt die Forderungen des Hitzeschutz-Aktionstags – darunter eine nationale Hitzeschutzstrategie, flächendeckende Aufklärungskampagnen und hitzefeste Infrastrukturen im Gesundheits- und Pflegebereich.   → Die vollständigen politischen Forderungen sind hier zu finden: https://hitzeaktionstag.de/politische-forderungen/
→ Weitere Informationen und Positionen von Physio Deutschland zum Thema Gesundheit und Klimawandel ist hier zu finden: https://www.physiodeutschland.de/thema/umwelt-und-gesundheit/hitze.html


Schmerzphysiotherapie - Eine tragende Säule der multimodalen Schmerztherapie

Aktionstag gegen den Schmerz: Physio Deutschland betont die Bedeutung der Schmerzphysiotherapie.

Am 3. Juni 2025 findet der bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz statt, initiiert von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Der Deutsche Verband für Physiotherapie – Physio Deutschland, als führende Stimme der Physiotherapie, beteiligt sich aktiv an dieser wichtigen Initiative, um das Bewusstsein für wirksame Schmerztherapien zu stärken und sich für eine bessere Versorgung von Schmerzpatient*innen in Deutschland einzusetzen. Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen in Deutschland und sind eine ernsthafte gesellschaftliche Herausforderung. Physiotherapeutische Behandlung kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, Schmerzpatient*innen gezielt zu unterstützen und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. „Physiotherapie bietet vielen Schmerzpatient*innen eine echte Perspektive auf Schmerzlinderung – ohne direkt zu Medikamenten oder invasiven Eingriffen greifen zu müssen.
Bewegungstherapie, gezielte manuelle Techniken und patientenorientierte Aufklärung und Beratung sind essenziell für einen ganzheitlichen Ansatz“, betont Dr. Claus Beyerlein, Vorstandsmitglied bei Physio Deutschland, Regionalverband Baden-Württemberg sowie erfahrener Physiotherapeut und Diplom-Sportwissenschaftler. Physiotherapie bei Schmerzen – Evidenzbasierte Therapie für Betroffene Physiotherapie ist eine tragende Säule der multimodalen Schmerztherapie, besonders bei chronischen Schmerzen. Wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung physiotherapeutische Maßnahmen, insbesondere aktive Bewegungstherapie, manuelle Therapie und die Aufklärung der Patient*innen, auf die Schmerzlinderung und die funktionelle Verbesserung.
Eine systematische Übersichtsarbeit aus 2017 bestätigt, dass körperliche Aktivität bei chronischen Schmerzen effektiv sein kann, um Schmerzintensität und Einschränkungen zu reduzieren (Geneen et al., 2017, Cochrane Database Syst Rev). Ebenso zeigen weitere Untersuchungen, dass multimodale Schmerztherapien, einschließlich Physiotherapie, signifikante Verbesserungen bei Patienten mit chronischen Schmerzen erzielen (u.a. Häuser et al., 2021, Pain). Bundesweite Hotline am Aktionstag gegen den Schmerz Am Aktionstag gegen den Schmerz beteiligt sich Physio Deutschland an der bundesweiten Hotline für Schmerzpatient*innen. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800 – 18 18 120 stehen am 3. Juni 2025 von 9 bis 18 Uhr verschiedene Expert*innen für Fragen zur Verfügung. Dr. Claus Beyerlein von Physio Deutschland wird persönlich am Telefon sein, um Betroffene zu Fragen rund um die Physiotherapie zu beraten: „Viele Menschen wissen nicht, dass Physiotherapie bei chronischen Schmerzen eine sehr effektive Behandlungsoption ist. Unser Ziel ist es, darüber aufzuklären und Wege der Schmerzlinderung aufzuzeigen.“  Physio Deutschland appelliert an alle Akteure im Gesundheitswesen, sich aktiv am Aktionstag gegen den Schmerz zu beteiligen und gemeinsam das Bewusstsein für wirksame Schmerztherapie zu schärfen. Denn: Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzbehandlung.